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Innovationsmanagement: Top Priorität für Fußballclubs und Unternehmen

Ulrich Lichtenthaler • 9. Juni 2021
Warum ein systematisches Portfoliomanagement bei Innovationen gerade jetzt für Fußballvereine – und andere Firmen – so wichtig ist.

Bei der 2021 stattfindenden Fußball-Europameisterschaft zählt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft laut zahlreichen Experten nicht zum engen Favoritenkreis. Natürlich drücken die Experten ebenso wie viele von uns allen der Nationalmannschaft die Daumen. Gleichzeitig hat sich jedoch oft das Gefühl eingestellt, dass sich spätestens nach der Europameisterschaft einiges ändern muss. Einige Projekte sind bereits auf den Weg gebracht, unter anderem die künftige Akademie des Deutschen Fußball-Bundes, zu deren Hauptaufgaben Innovation gehört. Noch handelt es sich dabei aber weitgehend um Zukunftsmusik und auch zahlreiche Vereine in der Bundesliga sind von einem professionellen Innovationsmanagement noch weit entfernt.

Hohe Relevanz und akuter Handlungsdruck
Dabei ist Innovation aktuell so wichtig wie selten zuvor – und das gilt sowohl für Fußballclubs und Verbände wie auch für Unternehmen in anderen Branchen. Verschiedene Megatrends sorgen gegenwärtig für die Notwendigkeit, sich umfassend neu zu erfinden. Die digitale Transformation beispielsweise geht weit über Datenanalytik beim Scouting und bei der Wettbewerbsanalyse hinaus. Auch neue Möglichkeiten im digitalen Marketing sind nur ein kleiner Bestandteil von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und Integrierter Intelligenz. Ebenso geht die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit im Fußball zum Beispiel weit über den Verzicht auf ausgedruckte Tickets hinaus. Zwar zeigen solche Einzelfälle, dass manche Fußballvereine sich durchaus transformieren. Allerdings bleibt vieles davon Stückwerk und mögliche Neuerungen kommen nur langsam voran, gerade neue Geschäftsmodelle.

Der Handlungsdruck steigt jedoch weiter, unter anderem aufgrund der Corona-bedingten Umsatzausfälle und höheren Einnahmen zahlreicher Vereine in anderen Ländern. Bei vergleichsweise kurzen Verweildauern von Trainerteams kann auch dadurch oft nicht auf fundamentale Innovationsimpulse gehofft werden. Als eher strukturelle Gründe für den Abstieg des FC Schalke 04 und SV Werder Bremen aus der Bundesliga nennen Experten unter anderem einen fehlenden Fokus auf Innovation und Digitalisierung. Gleichzeitig wird das Revival des Liverpool FC in den letzten Jahren zwar oft an der Person von Jürgen Klopp festgemacht. Allerdings stellt innovative Datenanalytik eines professionellen Teams im Hintergrund zumindest eine entscheidende Ergänzung zu Jürgen Klopps Emotionalität und Empathie dar – womit Wettbewerbsvorteile durch Integrierte Intelligenz erreicht werden.

Zentrale Ansprechpersonen und die richtigen Projekte
In vielen anderen Fußballvereinen fehlt jedoch eine übergreifende Perspektive auf Innovation und Digitalisierung, einzelne Projekte werden oft pragmatisch und eher unsystematisch durchgeführt. Dies erstaunt umso mehr, weil Firmen ähnlicher Größe in anderen Branchen häufig in ein systematisches Innovationsmanagement investieren und sich dort zumindest einige wenige Personen in Vollzeit mit Innovationen beschäftigen. Dabei geht es weder um die Frage, ob diese Personen Innovationsmanager, Chief Innovation Officer o.ä. heißen, noch darum, dass diese Personen alle relevanten Aufgaben selbst übernehmen. Vielmehr sind sie die zentralen Ansprechpersonen für Innovation – sowohl innerhalb der Organisation als auch für externe Partner in Ökosystemen, die gerade im Kontext von Digitalisierung und Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnen.

Diese Innovationsverantwortlichen kümmern sich neben der Generierung, Sammlung und Auswahl von Ideen ganz zu Beginn des Innovationsprozesses sowie der Ausarbeitung von Konzepten insbesondere auch um eine systematische Auswahl von Projekten zur Implementierung. Diese Projektauswahl erfolgt auch bei vielen Firmen in anderen Branchen noch wenig strategisch. Mit einem professionellen Projektportfoliomanagement für Innovationen könnten jedoch sowohl Fußballvereine als auch andere Unternehmen sicherstellen, dass sie eine geeignete Anzahl möglichst vielversprechender Innovationsprojekte im Vergleich zu ihrem Budget durchführen, die außerdem einen guten Mix aus völlig neuartigen Themen und inkrementellen Verbesserungen umfassen sowie die Unternehmensstrategie widerspiegeln. So werden die richtigen Innovationsprojekte implementiert – und nicht nur die laufenden Projekte richtig umgesetzt.

von Ulrich Lichtenthaler 2. Juli 2024
As sustainability and ESG are on top of many firms’ strategic agendas, there is a growing need for specialized trainings, workshops, and keynotes.
von Ulrich Lichtenthaler 2. Juli 2024
Nachhaltigkeit und ESG stehen bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Tagesordnung, daher wächst der Bedarf an spezialisierten Schulungen, Workshops und Vorträgen.
von Ulrich Lichtenthaler 30. März 2023
ChatGPT und generative KI werden uns nicht überflüssig machen – auch wenn die aktuelle Berichterstattung genau diesen Eindruck erweckt. ChatGPT hat uns allen verdeutlicht, wie schnell sich manche Felder künstlicher Intelligenz (KI) aktuell weiterentwickeln. Auch wenn einige dieser Entwicklungen schon seit Jahren erwartet wurden, ist die Geschwindigkeit vieler Verbesserungen selbst für manche ExpertInnen erstaunlich. Der aktuelle offene Brief des Future of Life Institute, der von über 1.000 Personen unterzeichnet wurde, ist daher grundsätzlich nachvollziehbar. Darin wird insbesondere auf die Risiken von KI hingewiesen und eine sechsmonatige Pause für das Trainieren leistungsfähiger KI-Lösungen gefordert. Eine ausreichende Beachtung der Risiken von KI ist unbedingt erforderlich, auch wenn die aktuelle Berichterstattung dazu oft zu kurz greift. Noch erstaunlicher ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht jedoch das Medienecho der letzten Wochen und Monate zu den Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt, das sowohl in klassischen Medien als auch bei Social Media zu beobachten war. Dort wird häufig gefragt, ob wir als Menschen noch schlau genug sind im Vergleich zur KI. Auch wird diskutiert, ob KI künftig die meisten Führungskräfte ersetzen wird. Besonders oft steht also wieder einmal die Frage im Mittelpunkt, wie viele Personen durch KI ihren Job verlieren werden. Diese Frage ist auf den auf den ersten Blick vielleicht nachvollziehbar, weil durch KI-basierte Automatisierung in den nächsten Jahren tatsächlich in nennenswertem Umfang Jobs verloren gehen werden. Insbesondere werden auch solche Büro-Jobs betroffen sein, die bisher noch nicht automatisiert werden konnten. Dadurch sind mit offensiven Schlagzeilen sicherlich hohe Klickzahlen zu erreichen. Außerdem werden auch Arbeitsplätze in der Medienbranche automatisiert werden, wodurch sich die Berichterstattung zusätzlich erklären lässt. Integrierte Intelligenz strategisch oft wichtiger als eigenständige KI Dennoch wird viel zu oft ein einseitiger Schwerpunkt gelegt und damit auch ein falscher Eindruck vermittelt. Der wirklich entscheidende Teil der Entwicklung für die meisten Unternehmen und ebenso für die meisten Arbeitskräfte liegt in der Kombination von KI mit menschlicher Arbeit – und eben gerade nicht in der vollständigen Automatisierung von Jobs durch KI. In den letzten Jahren kamen verschiedenen Studien immer wieder zu ähnlichen Ergebnissen. Der Grundtenor ist dahingehend identisch, dass sich deutlich mehr Jobs verändern werden als komplett wegzufallen (vor allem, wenn die Zahl der Arbeitsplätze berücksichtigt wird, die durch KI zusätzlich entstehen). Diese Kombination von menschlicher mit künstlicher Intelligenz wird auch als integrierte Intelligenz bezeichnet.
von Ulrich Lichtenthaler 2. März 2023
Despite the massive attention to sustainability and ESG, many firms still underestimate the opportunities for innovation beyond reducing CO2 emissions.
von Ulrich Lichtenthaler 12. September 2022
The GREEN GRASS STRATEGY goes beyond traditional sustainability, and it refers to developing innovative solutions for a ‘net positive impact’. What is the GREEN GRASS STRATEGY? The GREEN GRASS STRATEGY is a sustainability strategy that focuses on innovation and new business opportunities rather than limiting sustainability programs to resource efficiency and the optimization of established processes. As such, the GREEN GRASS STRATEGY goes beyond traditional sustainability concepts that often focus on avoiding harm (no net loss) to consider positive sustainability and to embrace doing good (net positive impact). The GREEN GRASS STRATEGY enables you to leverage sustainability for innovation and value generation, and it can be systematically developed with the SUSTAINABILITY INNOVATION MAP , which helps firms to achieve a competitive advantage by systematically pursuing sustainability innovations in all ESG dimensions – environment, social, and governance.
von Ulrich Lichtenthaler 5. September 2022
Generation Z – and what is next? Many of today’s students are ‘sustainable natives’ and expect companies to make a positive contribution to solving ecological and social problems. In an international survey of more than 27,000 people, GlobeScan found in 2020 that for 60% of younger participants, climate change and social inequality are top priorities, combined with the expectation that companies should contribute to solving these challenges. Very importantly, the young generation expects positainability , i.e. making a positive contribution and not just reducing negative effects of doing business, for example by reducing CO2 emissions. To implement this positive sustainability approach, companies would need to pursue a GREEN GRASS STRATEGY . So far, however, many companies are hardly prepared for the future changes due to the ideas of those persons that will be starting their careers in the next few years. In fact, this new generation of ‘sustainable natives’ presents new challenges and opportunities for companies (as I have explained in more detail in a recent article in the Haufe Personalmagazin ). In particular, the following typical perspectives of this ‘Generation PI’ – Positive Impact – have to be considered. 1. Sustainable natives Many current students are ‘sustainable natives’ because they perceive sustainability as a core topic since their early youth. In contrast to the extensive public discussions about ‘digital natives’, the role of ‘sustainable natives’ has been mostly ignored so far. 2. Doubtful prospects Typical for ‘Generation PI’ are doubts whether their future standard of living will remain as good as their current situation and as the life of their parents, especially due to climate change. 3. Expected limitations Many current students expect restrictions on possible behaviors to enable a more sustainable economy and society in the future, for instance bans or massively increasing prices for air travel or the consumption of less sustainable food. 4. Positive contribution Beyond the goal of no-net-loss, ‘Generation PI’ is ready to make a positive contribution in terms of a net-positive-impact. Here, companies need to focus on major innovations rather than limiting themselves to reducing CO2 emissions in established processes.
von Ulrich Lichtenthaler 7. Juli 2022
Positainability – or positive sustainability – refers to the combination of doing good and avoiding bad to arrive at innovative solutions.
von Ulrich Lichtenthaler 23. Mai 2022
On May 28, 2022, Liverpool FC with the manager Juergen Klopp have the chance to win another Champions League title after beating Chelsea to win the FA Cup 2022.
von Ulrich Lichtenthaler 31. Januar 2022
How to use the proven tool that helps firms across industries to systematically pursue sustainability innovations.
von Ulrich Lichtenthaler 17. Dezember 2021
There is more to sustainability management than enhancing the efficiency of established processes to reduce emissions – much more!
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